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Gestaltgesetze im digitalen Bereich


Passend zum heutigen Weltdesigntag möchten wir euch die Gestaltgesetze näherbringen. Wenn euch dieser Begriff noch fremd ist, dann habt ihr im Designbereich wirklich etwas verpasst! Diese Gesetze wurden im 20. Jahrhundert von bedeutenden Psychologen der Universität Berlin, darunter Max Wertheimer, Kurt Koffka und Wolfgang Köhler, begründet.
Die Gestaltgesetze beruhen auf dem Prinzip der Wahrscheinlichkeit und der Annahme, dass unser Gehirn bei der Informationsverarbeitung nach bekannten Mustern sucht, um effizient zu arbeiten. Dabei nutzen wir unbewusst unsere Erfahrungen, um uns zu orientieren und Informationen schneller zu verarbeiten. Nun möchten wir euch einige dieser Gestaltgesetze für den digitalen Bereich näher vorstellen…

Gesetz der Nähe

Elemente, die nahe beieinander liegen, werden als zusammengehörig wahrgenommen. Dieses Gesetz ist eines der wichtigsten in der Gestaltung und sollte immer beachtet werden.
Ein einfaches Beispiel hierfür sind Punkte, die eng beieinander platziert sind – sie werden als Gruppe oder Einheit erkannt.
Zusammengehörige Informationen, sei es textlich oder visuell, sollten daher nur geringe Abstände voneinander haben und dadurch visuell eine Einheit bilden.

Gestaltgesetze im digitalen Bereich


Gesetz der Ähnlichkeit

Ähnliche Elemente in Farbe, Form, Größe oder Struktur werden oft mit ähnlichen Eigenschaften und Funktionen assoziiert. Das Gesetz der Ähnlichkeit ist im Webdesign besonders wichtig, da es einfacher ist, gleichen Funktionen auch die gleiche Gestaltung zuzuordnen. Das erleichtert die Orientierung der Benutzer. Eine konsistente Struktur auf einer Webseite ermöglicht es der Zielgruppe, schnell zu erkennen, welche Funktionen die einzelnen Elemente erfüllen. Dies betrifft zum Beispiel Links, Buttons, Farben und Pfeile.


Gesetz der Geschlossenheit

Dieses Gesetz besagt, dass wir dazu neigen, Zusammenhänge und abgeschlossene Formen zu erkennen, auch wenn sie nicht explizit dargestellt sind. Durch unsere Erfahrungen sind wir in der Lage, einzelne Elemente zu verbinden und zu Formen zusammenzusetzen, die nicht physisch vorhanden sind. Auf diese Weise täuschen wir unserem Gehirn eine Geschlossenheit vor, die es leichter verarbeiten kann.


Gesetz der Erfahrung

Das Gesetz der Erfahrung besagt, dass wir durch unsere Erfahrungen vertraute Formen in unvollständigen Elementen erkennen können. Ähnlich wie beim Gesetz der Geschlossenheit können wir selbst mit wenigen Linien bekannte Buchstaben oder Symbole erkennen, basierend auf dem, was wir gelernt haben.


Was wir daraus lernen

Nun wissen wir, dass die visuelle Wahrnehmung entscheidend für gutes Design ist. Mit diesen simplen Gestaltungsprinzipien können wir nicht nur ästhetisch ansprechende Darstellungen schaffen, sondern auch die Funktionalität und Benutzerfreundlichkeit unserer digitalen Inhalte erheblich verbessern.

Quellen:
https://www.studysmarter.de/schule/psychologie/hauptstroemungen-der-psychologie/gestaltgesetzehttps://www.toushenne.de/design/gestaltgesetze-der-wahrnehmung.html