RIP Google?
Wie sich unser Suchverhalten verändert hat.
Googelt ihr eigentlich noch? Früher war das selbstverständlich. Wenn wir etwas wissen wollten, googelten wir. Doch heute hört man immer öfter: „Ich frage ChatGPT”. Ein Wandel, der auch in unserem Team deutlich spürbar ist.
Doch warum verlagert sich die Suche immer mehr weg von klassischen Suchmaschinen hin zu Künstlicher Intelligenz oder auch Plattformen wie TikTok? Sind Suchmaschinen etwa bald Geschichte?
Willkommen im Zeitalter der Sofort-Antworten
ChatGPT liefert Ergebnisse in Sekundenschnelle. Wo früher mühsam mehrere Tabs geöffnet werden mussten, reicht heute ein einziger Klick, um eine präzise Antwort auf seine Frage zu erhalten. Nutzer:innen wünschen sich immer kürzere und visuelle Informationen, anstatt endlos lange Texte zu lesen.
Woran das liegt? Unsere Aufmerksamkeitsspanne sinkt drastisch und das beeinflusst, wie wir Informationen suchen und konsumieren.
Sind wir unkonzentrierter als ein Goldfisch?
Forscherin Gloria Mark von der University California Irvine erforscht bereits seit 2004 die menschliche Aufmerksamkeit. Ihre Untersuchungen zeigen, dass die durchschnittliche Aufmerksamkeitsspanne, welche im Jahr 2004 noch bei 2,5 Minuten lag, im Jahr 2019 auf 47 Sekunden sank. Aktuell wird sie sogar auf etwa 8,25 Sekunden geschätzt. Fun Fact: das ist kürzer als die eines Goldfischs.
Der Grund dafür liegt in unserer reizüberfluteten Umwelt. Handys, Apps und Social Media kämpfen permanent um unsere Aufmerksamkeit. Gleichzeitig werden Inhalte immer schneller konsumiert und immer kürzer präsentiert.

Neuer KI-Star am Suchhimmel
Im Oktober 2023 war es dann so weit. Google Gemini wurde geboren. Es ist Googles Antwort auf fortschrittliche KI-Modelle. Mit Gemini integriert Google KI-Funktionen direkt in seine weltweit bekannteste Suchmaschine.
Ob automatische Zusammenfassungen, intelligente Textgenerierung oder visuelle Analysen. Das Ziel? Nutzer:innen sollen nicht mehr selbst mühsam mehrere Quellen durchsuchen müssen, sondern auf einen Blick die besten, relevantesten Antworten erhalten. Ganz so, wie wir es von ChatGPT kennen.
So sucht die Gen Z
Nicht nur Google und ChatGPT verändern unser Suchverhalten. Auch Plattformen wie TikTok werden immer mehr zur beliebten Suchalternative, vor allem bei der Gen Z. Laut aktuellen Umfragen nutzen bereits 51% der Gen Z TikTok als bevorzugte Suchmaschine.
Ob schnelle Rezepte, Hautpflegetrends oder Sommer Must-Haves – statt lange zu googlen, scrollt man durch kurze, visuelle Videos und findet direkt Inspiration, die leicht konsumierbar ist.
Was TikTok besonders macht: Die Antworten kommen direkt von echten Nutzer:innen. Man sieht sofort, wie ein Produkt angewendet wird, ob ein Rezept wirklich gelingt oder ob der gehypte Hack tatsächlich funktioniert. Die Kommentare unter den Videos wirken dabei wie ein Mini-Forum. Sie bestätigen, ergänzen oder relativieren das Gezeigte. Diese Mischung aus persönlicher Erfahrung, Unterhaltung und Community-Feedback macht TikTok zur echten Konkurrenz klassischer Suchmaschinen.
Fazit
Unser Suchverhalten verändert sich rasant und damit auch die Erwartungen an Informationen. Anstatt sich durch lange Texte und endlose Linklisten zu klicken, wünschen sich Nutzer:innen heute kompakte, direkte und idealerweise visuelle Antworten. Tools wie ChatGPT, Googles neue KI-Funktion Gemini oder Plattformen wie TikTok liefern genau das: schnell, unkompliziert und personalisiert. Und damit bleibt die Frage: Sind klassische Suchmaschinen bald Geschichte?
Quellen:
https://www.sambarecovery.com/rehab-blog/average-human-attention-span-statistics?utm_source=chatgpt.com
https://www.artundweise.de/magazin/tiktok-suchmaschine